Schon in prähistorischer Zeit scheint es in Drama eine bewohnte Siedlung der Arkadier gegeben zu haben.

Drama (griechisch Δράμα [ˈðrama] (f. sg.)) ist eine Stadt in Nordgriechenland. Sie ist Hauptstadt des Regionalbezirks Drama in der Verwaltungsregion Ostmakedonien und Thrakien.

Herkunft des Namens

Zur Etymologie des Toponyms Drama existieren unterschiedliche Auffassungen. Vielfach wurde Drama mit der bei Thukydides erwähnten Stadt Drabēskos (griechisch Δράβησκος) identifiziert, das von dor. draō (δράω) ‚sehen‘ hergeleitet wurde und etwa ‚Ort mit Ausblick‘ bedeuten würde. Eine weitere Theorie leitet den Namen von dy-rema her, zu dyō (δύω) ‚zwei‘ und rheō (ῥέω) ‚fließen‘, was eine durch einen Fluss in zwei Hälften geteilte Stadt bezeichnen könnte. Meist wird eine Herkunft aus griechisch hydōr ὕδωρ bzw. hydr- ὑδρ-‚Wasser‘ vermutet, was allgemein auf eine wasserreiche Gegend hinweisen würde. [2]

Geschichte

Schon in prähistorischer Zeit scheint es in Drama eine bewohnte Siedlung der Arkadier gegeben zu haben. In der frühen oder späten klassischenhellenistischen Periode (spätes viertes oder frühes drittes Jahrhundert v. Chr.) wurden an der Stelle des heutigen Drama Siedlungen errichtet, deren Einwohner die Weinreben kultiviert und den Gott Dionysos in einem eigenen Schrein verehrten. Die Siedlungen bestanden auch während der römischenund byzantinischen Zeit fort.

Die Einwohner bestatteten den Spartaner innerhalb der Mauern. Sie betrachteten ihn als den zweiten Gründer ihrer Stadt und verehrten ihn mit Spielen und kultischen Feiern als Heros.

Gemäß dem von Nikias im Jahr 421 v. Chr. ausgehandelten Frieden sollte Amphipolis wieder unter Kontrolle Athens gestellt werden; die Bevölkerung der Stadt lehnte das aber ab. Durch mehrere militärische Kampagnen versuchte Athen, seine Rechte zwangsweise durchzusetzen. General Euetion, verbündet mit Thrakern und Makedonen, scheiterte 414 v. Chr., als seine Belagerung von Amphipolis erfolglos blieb. Weitere erfolglose militärische Aktionen unternahmen die Generäle Simmichos im Jahr 364 v. Chr., Protomachos 370 v. Chr. und Timotheos 363 und 360/59 v. Chr. Dem makedonischen König Perdikkas gelang es im Jahr 362 v. Chr. letztlich, Makedonien als Schutzmacht der Stadt zu etablieren.

Makedonische Zeit

Im Jahr 356 v. Chr. wurde Amphipolis von Philipp II. von Makedonien erobert. Da die Athener an ihren Ansprüchen auf die Stadt festhielten, spielte der Konflikt um Amphipolis in den Folgejahren (bis 338 v. Chr.) eine wichtige Rolle in der Entwicklung der makedonisch-athenischen Beziehungen.

In der Zeit der Diadochenkriege nahm Kassander 316 v. Chr. Alexander IV. Aigos, den minderjährigen Sohn und  legitimen Thronfolger Alexanders des Großen, mit dessen Mutter Roxane,

 der ersten Ehefrau Alexanders des Großen, in Amphipolis unter Hausarrest und ließ beide dort 310/309 v. Chr. durch den Befehlshaber Glaukias ermorden, womit das makedonische Herrschergeschlecht der Argeaden endete.[4]

Im Dritten Makedonisch-Römischen Krieg standen sich der römische Feldherr Lucius Aemilius Paullus und der Makedonische König Perseus in der Schlacht bei Pydna gegenüber. Nach dieser verlorenen Schlacht flüchtete Perseus mit seinem Gold nach Amphipolis, Aemilius Paullus nahm die Stadt ein und setzte ihn gefangen, womit das Makedonische Königreich endete. Im Jahre 167 v. Chr. verhandelte die Senatskommission in Amphipolis über die Aufteilung der Gebiete und die Stadt wurde zum Protektorat Roms erklärt.[5]

Römische Zeit und Untergang

Nach der Schlacht an der Mariza im Jahr 1371 stand Drama unter osmanischer Herrschaft. Das Osmanische Reich war ein Vielvölkerstaat, das spiegelte auch die Zusammensetzung der Stadtbevölkerung wider. Im Jahr 1530 gab es 143 christliche und 96 muslimische Haushalte. Im Jahr 1900 hatte die Stadt nach Vasil Kanchov etwa 9040 Einwohner, davon waren 6300 Türken, 1500 Griechen, 350 Bulgaren, 300 Aromunen, 240 Zigeuner, 150 Juden, 50 Tscherkessen und 150 andere.[3] 1905 bestand laut Dimitar Mishev, dem damaligen Sekretär des Bulgarischen Exarchats die christliche Bevölkerung von Drama aus 320 Bulgaren, 80 unierten Bulgaren, 32 protestantischen Bulgaren, 700 Griechen und 1500 Walachen. In der Stadt gab es zu dieser Zeit eine Grundschule und zwei griechische Hauptschulen mit sechs Lehrern und 250 Schülern.[4]

Während des Ersten Balkan-Kriegs wurde die Stadt 1912 durch Einheiten der bulgarischen Armee befreit. Thrakien fiel für kurze Zeit an Bulgarien. Im nachfolgenden Zweiten Balkan-Krieg fiel Thrakien dann an Griechenland. Bei einem Zugunglück entliefen am 11. Mai 1913 in der Nähe von Drama 25 Wagen eines Zuges und kollidierten mit anderen Wagen. 150 Menschen starben. Nach griechischen Statistiken lebten im Jahr 1913 in Drama 12.903 Menschen.[5]

Die Deportation der Juden

Nach dem Balkanfeldzug (1941) war Drama und ganz Griechenland von den Achsenmächten besetzt. Die regionale Besatzungsmacht war das Königreich Bulgarien.

Am 4. März 1943 begann in ganz Thrakien und auch in Drama die Deportation von Juden. Die bulgarischen Soldaten verschleppteninsgesamt etwa 4000 Juden aus Thrakien, 589 aus der Stadt Drama nach Bulgarien und pferchten sie dort in leerstehende Tabak-Lagerhäuser ein. Anschließend wurden sie mit der Reichsbahn in das Vernichtungslager Treblinka gebracht. Keiner überlebte den Genozid.[6]

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